"Der Glaube muss in der Kultur eine Rolle spielen, damit die Welt nicht zugrunde geht."

Ludwig Mülheims

Der Ludwig-Mülheims-Theaterpreis

Der Ludwig-Mülheims-Theaterpreis wurde seit 1991 bereits acht Mal verliehen. Das Preisgeld von 25.000 Euro speist sich aus der Erbschaft des katholischen Schauspielers Ludwig Mülheims, das vom Erzbistum Köln verwaltet wird. Damit gehört der Preis zu einem der bestdotiertesten deutschsprachigen Literaturpreise.

1984 wurde die Vergabe des Preises mit der Hoffnung auf eine verstärkte Hinwendung zu religiösen Themen im Theater durch Ludwig Mülheims und Kardinal Joseph Höffner ins Leben gerufen. Gleichzeitig trug der Preisstifter der Jury auf, den Preis nicht nur für christliche Dramatik, sondern allgemein für religiöse Dramatik zu vergeben. Heute fördert der Preis eine offene Begegnung mit der gegenwärtigen Theaterlandschaft und ihren Autoren.

Keiner der bisherigen Preisträger wollte religiöse Dramatik schreiben. Religiöse Dramatik entsteht in unserer Zeit da, wo von ganz anderem die Rede ist. Mehr noch: Religiöse Dramatik, die Dramatik dieser Zeit sein will, kann offensichtlich gar nicht vom Eigenen der Religion reden, sondern nur vom Anderen der Religion. Dieses Andere der Religion ist einerseits der Mensch, wie er sich selbst vorfindet, und ebenso die Welt, wie sie hier und jetzt ihren Weg sucht. Sofern religiöse Dramatik aber von diesem Anderen in allen seinen Dimensionen spricht, wird sie ausgesprochen oder unausgesprochen von den Erfahrungen sprechen müssen, bei denen die Frage nach der Religion einsetzt.